Ein Haus, eine gemeinsame Geschichte

Das Mariapoli-Zentrum „Chiara Lubich“ wurde mit dem konkreten Beitrag von Tausenden von Menschen erbaut, die im Charisma der Einheit einen Weg zur Verwirklichung geschwisterlicher Beziehungen sehen.

Der Grundstein wurde im März 1979 gelegt. Es hatte einige Zeit gedauert, um ein Grundstück zu finden, auf dem ein Treffpunkt für diejenigen errichtet werden konnte, die sich in der Spiritualität der Einheit weiterbilden wollten.

In jenem Monat versuchten alle Mitglieder der Fokolar-Bewegung das Wort aus dem Evangelium zu leben: „Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden! Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst!“ (Lukas 12, 33). Eine Frau aus Cadine bei Trient, welche diese Spiritualität lebte, spürte, ein teilweise bebaubares Grundstück für den Bau des Mariapoli-Zentrums zu schenken.

Als die Projektierung bereits im Gange war, wurde vom Internationalen Zentrum der Bewegung eine dringende Notsituation gemeldet. Gemeinsam wurde beschlossen, das gesamte bis dahin gesammelte Geld an das Zentrum weiterzugeben. Bald darauf kam gleichzeitig mit der Baugenehmigung eine unerwartet große Geldsumme an, genau dreimal so viel wie gespendet worden war.

In den folgenden Jahren wetteiferten die verschiedenen Städte der Region Triveneto durch ihre Freigebigkeit. Es gab Verlosungen, Flohmärkte, Ersparnisse, die gespendet wurden, usw. Es gab diejenigen, die sogar ein Grundstück oder eine Wohnung verkauften. Im letzten Baujahr leisteten rund 800 Menschen durch freiwillige Arbeit ihren Beitrag.

Am 24. Mai 1986 wurde das Mariapoli-Zentrum „Wort des Lebens“ eröffnet. Zivile und religiöse Würdenträger waren anwesend. Viele Persönlichkeiten aus verschiedenen christlichen Kirchen wiesen mit ihrer Anwesenheit auf die ökumenische Berufung des Mariapoli-Zentrums von Trient hin so wie es sich Chiara Lubich gewünscht hatte. Auch als dem Erzbischof von Trient, Mons. Gottardi, das Projekt vorgestellt wurde, hatte er betont, dass dieses „Mariapoli-Zentrum auch einen ökumenischen Geschmack haben sollte“.

Anlässlich der Eröffnung sagte Chiara Lubich unter anderem:
„Dieses Zentrum wird uns an die Revolution des Evangeliums erinnern, welche das Wort entfacht, wenn es mit Einsatz in die Praxis umgesetzt wird; einzelne Leute werden zu einem Volk; Personen, die sich nicht kennen, schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Wenn das Wort gelebt wird, können Mitglieder verschiedener Kirchen die Stunde der vollen Einheit beschleunigen.“

Am 24. Januar 2009 wird das Zentrum nach Chiara Lubich benannt. Das möchte an die Wurzeln der Fokolar-Bewegung erinnern, welche hier in dieser Stadt entstanden ist.